Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Länder
Aufenthalt

26.02.2022 - 05.03.2022

29.06.2022 - 07.07.2022

Fahrstrecke

Südirak: 1.128 Km

Nordirak: 1.375 km

Fahrtkosten

Diesel:  ~0,30 €/l (Süden)

0,60-0,90 €/l (Norden)

Irak

Vor der Reise
Das Visum für den Irak erhält man seit März 2021 an der Grenze (Visa-on-arrival).

Für das Ogermobil ist die nationale Zulassung erforderlich.

Bei der Reiseplanung ist zu beachten, dass es nicht möglich ist von Irakisch-Kurdistan in den "eigentlichen" Irak einzureisen. Es ist jedoch möglich aus dem "eigentlichen" Irak  nach Irakisch-Kurdistan auszureisen und von dort weiter in die Türkei zu fahren.


Einreise
Grenzübergang Salamanche

Die Einreiseprozedur ist extrem zeitraubend. Nach überschreiten der Grenzlinie zunächst zur Seite fahren. Dann kommt ein Grenzer (kümmert sich um die weitere Abwicklung) nimmt die Pässe und die Zulassung (Carnet des Passages wird nicht benötigt) und marschiert mit mir 300 Meter zu blau-gelbem Containerdorf. Dort residiert der Zoll. In mehreren Büros wird ein Formular ge- und unterschrieben, sowie mehrfach abgestempelt. Dann zurück zum Auto mit Zöllner, Kontrolle der Fahrgestellnummer, wieder zurück zum Containerdorf. Jetzt wird Fahrbewilligung ausgestellt (für 1 Monat) und bezahlt (100 USD). Jetzt wieder zum Auto mit anderem Zöllner der Innenraum penibel kontrolliert und Probleme mit GPS, Sat-Telefon und Feldstecher hat.

Irgendwie lösen sich die Probleme jedoch ohne unser Zutun. Bis hierher hat die ganze Sache 90 Minuten gedauert.


Dann mit Grenzer zu einem anderen Containerdorf 200 Meter entfernt. Dort wird das Visum ausgestellt. Nach Zahlung von 75 USD für Visum und 60 USD für Hotelbestätigung (angeblich nötig um Visum zu bekommen). Jetzt zur Passkontrolle. Dort wird Visum abgestempelt und ein Foto gemacht. Wieder ist eine weitere Stunde vergangen.


Jetzt zum Auto. Dort bekommen wir die Fahrgenehmigung (Bunt mit vielen Stempeln), sowie ein Dokument für das letzte Gate ausgehändigt. Das Dokument für das letzte Gate kostet nochmal 100 USD (angeblich für die Polizei).

Am letzten Gate wird das Dokument einbehalten, die Pässe und die Fahrgenehmigung geprüft, nochmal bei irgendeiner Dienststelle angerufen, dann können wir fahren. Eine Versicherung für das Ogermobil wird nicht gefordert oder angeboten.


Dauer: 3 Stunden

Kosten: 472 USD (100 USD Fahrgenehmigung vom Zoll, 100 USD Polizei für das letzte Gate, Pro             Person: 75 USD Visa, 60 USD Hotelbestätigung, 1 USD Gebühr)


Grenzübergang: Trybeel

Die Straße von der jordanischen Grenze nach Bagdad ist nur zwischen 8.00 und 16.00 Uhr geöffnet. Die Einreiseprozedur ist zudem eine extrem zeitraubende Angelegenheit. Deshalb haben wir vor auf dem Gelände des Grenzübergangs zu übernachten und am nächsten Morgen pünktlich um 8.00 Uhr los zufahren.

Am Einfahrtstor werden die Pässe kontrolliert und wir werden in einer dicken Kladde eingetragen. Dann fahren wir vor und stellen das Auto unter dem Schattendach ab. Danach beginnt die Lauferei. Am Ende des Tages sind rund 2-3 km zusammengekommen.

Zuerst zum Zollgebäude. dort wird ein Zettel ausgedruckt der im Laufe des Tages mit vielen Stemplen und Anmerkungen versehen werden wird.

Dann erhalten wir das Visum-on-arrival. Keine Diskussionen, keine Hotelbestätigung. Kosten: 75 USD/Person und zusätzlich 15.000 IQD (~10 USD). Wir zahlen mit 200 USD. Das Wechselgeld erhalten wir in IQD (Kurs: 1.500 IQD/USD).

Danach noch der Einreisestempel und wir sind formell eingereist.

Jetzt ist es 14:30 Uhr. Der Grenzübergang fällt in den kollektiven Mittagsschlaf. Um 17:00 Uhr geht es weiter. Wir bekommen das Büro vom Chef der Immigration und können es uns auf den vorhandenen Couchen gemütlich machen. Wir machen ebenfalls ein Schläfchen.

Um 17:00 Uhr geht es tatsächlich weiter. Jetzt wird die Einreise für das Ogermobil erledigt.

Wieder geht es in verschiedene Büros und Container. Es werden Stempel eingeholt und das papier vom Anfang abgezeichnet. Das wichtigste ist, dass das Manifest (ein buntes Stück Papier das oft an den Checkpoints im Land kontrolliert wird) ausgestellt wird. Kostet 100 USD und 5.000 IQD. Dann noch 15.000 IQD für die Registrierung des Ogers im Computer (alles mit Quittungen) und wir haben es fast geschafft.

Das Carnet de Passages interessiert diesmal niemanden. Die angebotene KFZ-Versicherung haben wir abgelehnt, was kein Problem war.

Zum Abschluss des Tages haben wir uns noch den Gatepass besorgt. Den gab es im ersten Gebäude in irgendeinem Hinterzimmer. Der wurde dann von dem Zollbeamten abgestempelt deer einen flüchtigen Blick ins Auto geworfen hatte. In der Zwischenzeit ist es fast 19:00 Uhr und die Sonne geht bald unter. Wir campieren vor dem Zollgebäude. Viel Platz und ein relativ sauberes (Sitz) WC sind die Pluspunkte des Platzes. Der große Minuspunkt ist das gigantische Rudel Hunde, dass die Nacht über immer wieder in wildes Gekläffe verfällt.


Im Laufe der Nacht hat sich eine lange Schlange LKW's gebildet, die ebenfalls auf die Öffnung der Straße warten.Wir stehen um 7:45 Uhr am Ausfahrtstor. Es wird zunächst unser Pass kontrolliert. Dann werden wir zum zweiten Posten vorgelassen. Der behält den Gatepass und trägt uns in ein dickes Buch ein. Dann können wir fahren.


Dauer: 3,0 Stunden (ohne Mittagspause und Übernachtung)

Kosten: 75 USD/Person für das Visum, 100 USD für das Manifest, 35.000 IQD für irgendwelche Gebühren



Ausreise
Grenzübergang Safwan

Am Eingangstor werden e-Visa für Kuwait und Impfstatus kontrolliert. Dann wird mit Hund nach ... was wissen wir denn ... gesucht (nur Außen). 1. Inspektion des Innenraumes durch Polizisten.

Weiter zur eigentlichen Kontrollstelle. Dort stürzen sich mehrere "Grenzhelfer" auf uns. Wir lehnen deren Hilfe ab, werden jedoch permanent "verfolgt".

Zunächst Zollkontrolle. Die Fahrbewilligung von der Einreise wird kontrolliert und abgestempelt. Dann 2. Inspektion des Innenraums durch Zöllner. Wieder wird fahrbewilligung gestempelt.

Dann Passkontrolle mit Pass und abgestempelter Fahrbewilligung in Baracke. Dort Abstempeln des Passes und Foto. Weiter zu anderem Container (es gibt genug leute die einem den Weg zeigen). Dort Vorlage aller Unterlagen. Alles wird kopiert und wir erhalten Gatepass. Dann können wir fahren.


Dauer: 90 Minuten; Kosten: keine



Grenzübergang: Ibrahim Khalil

Der Grenzübergang ist deutlich belebter und weniger chaotisch als die anderen irakischen Grenzübergänge, die wir bisher kennengelernt haben.

Das beste vorneweg. Es sind keine kilometerlangen Wanderungen von Büro zu Büro erforderlich. Alles spielt sich auf engem Raum ab.

Der Posten an der Einfahrt will ins Ogermobil sehen, als wir das ablehnen ist es auch gut und erschickt uns zum Abfertigungsgebäude. Hier muß man als Reisender mit dem Auto das linke Gebäude nutzen. Das Gebäude in der Mitte ist für Bus- und Taxireisende. Das Auto irgendwo parken und in das linke Gebäude gehen. In der Schalterhalle den Schalter für Ausländer ansteuern. Der Ausreisestempel im Pass dauert nur eine Minute.

Dann vorfahren zur großen Abfertigungshalle. Hier erhält man einen Kontrollzettel für das Auto. Doch zuerst zum Schalter auf der rechten Seite. Abgeben des Manifests (von der Einreise), dafür bekommt man den Kontrollzettel. Dann zum Schalter auf der linken Seite und 38.000 IDR oder 25 USD bezahlen. Der Kontrollzettel wird abgestempelt und man bekommt eine Quittung.

Dann weiter zur Zollkontrolle (500m). Möglichst weit links anstellen. Wenn man an der Reihe ist, wird das Auto kontrolliert (oberflächlich), der Kontrollzettel einbehalten und dafür der Gatepass ausgestellt und abgestempelt.

Dann 20 Meter weiter zum nächsten Schalter links. Dort wird der pass nochmals gescannt (wofür?) und eine Ausfertigung der "Passagierliste" einbehalten.

Ein Wort zur Passagierliste. Es reicht ein selbstgeschriebener Zettel mit Auflstung der Personen (Name, Passnummer,Geburtsdatum,Nationalität) und KFZ-kennzeichen. Es ist KEIN besonderer Vordruck erforderlich. Die Liste wird zweifach benötigt (1xIrak und 1xTürkei).

Nach dem scannen der Liste wieder weiterfahren. Zum letzten Posten an der Grenzbrücke. Dort wird der Gatepass einbehalten und ein Blick in den Pass geworfen. Jetzt über die Grenzbrücke in Richtung Türkei.

Für irakische Verhältnisse eine schnelle Abfertigung.

Dauer: 90 Minuten; Kosten: 38.000 IDR (25 USD)




Unterwegs im Land


Südirak

Das Reisen im Irak ist nicht so kompliziert wie gedacht, jedoch immer noch anstrengender als in anderen Ländern, denn man ist fast nie allein (Zeit zum luftholen). Zudem wird an jeder Ecke von Polizei, Armee oder irgendwelchen Securities kontrolliert.


Generell sind die Leute zunächst sehr misstrauisch. Nachdem wir aber ins Gespräch gekommen ist und klar gemacht hat, dass wir lediglich Touristen sind, sind die Leute schnell aufgetaut und haben uns sehr herzlich behandelt. Die Gastfreundschaft ist umwerfend und ähnlich wie im Iran.


Eine SIM-Karte haben wir schnell und unkompliziert bei Asia-Cell gekauft. Die SIM-Karte hat zunächst eine Gültigkeit von 14 Tagen, kann aber per SMS auf 40 Tage verlängert werden. Kosten der SIM-Karte (inkl 5 GB Daten) : 13.000 IQD (~8 €).


Einkaufen ist einfach. Obst und Gemüse wird reichlich und günstig am Straßenrand angeboten. In größeren Orten gibt es relativ große Supermärkte.


Wild Campen (im Sinne von unbeobachtet irgendwo stehen) ist unmöglich. Es dauert nicht lange bis irgendwer mitbekommt, dass wir da sind. Es ist aber relativ leicht möglich - mit Zustimmung der Anwohner oder der Polizei - frei zu übernachten. Die Leute fühlen sich für deine Sicherheit verantwortlich und geben dir jederzeit das Gefühl das du willkommen bist.


Negativ ist das Müllproblem. Im Irak ist es nahezu überall sehr müllig. Berge von Müll am Straßenrand und in Gewässern.


Alles weitere, zu Checkpoints und Sehenswürdigkeiten haben wir bereits ausführlich im Blog behandelt.


Unser Fazit: Der Irak ist eine interessante Erfahrung und lohnt sich als Reiseland wenn man archäologisch interessiert ist. Andernfalls unterscheidet sich der Irak nicht wesentlich von anderen Ländern die deutlich einfacher zu bereisen sind.


Zentralirak

Das Reisen im Zentralirak unterscheidet sich wesentlich vom Südirak. Nach unserem Eindruck ist der Zentralirak im wesentlichen eine unsichere Gegend, in die Militär und Polizei mit großen Aufwand sichere Korridore und Inseln "eingebaut" haben. Die Korridore sind die Fernstraßen die nahezu lückenlos überwacht werden. Die Inseln sind sichere Städte wie Bagdad und Tigrit die man nur nach passieren von mehreren Checkpoints erreicht. Die Fernstraßen sind jedoch nur am Tag sicher, nachts sollte man in den sicheren Städten sein.


Touristisch hat der Zentralirak nicht viel zu bieten. Bagdad ist mäßig interessant. Samarra ebenfalls. Tigrit lohnt eine Übernachtung, da das Leben hier ziemlich normal ist.

Was die sonstigen Dinge (Versorgung, Freundlichkeit der Leute) angeht ist der Zentralirak nicht anders als der Süden.


Unser Fazit: Kein lohnendes touristisches Ziel, jedoch eine interessante Alternative für den Transit von Israel/Jordanien in die Türkei


Nordirak (Kurdistan)

Nach dem passieren des Kontrollpunktes zum Nordirak bei Altin Köprü ist sofort alles anders. Der Nordirak hat mit dem Rest des Iraks nichts zu tun. Die Militärpräsenz, die Checkpoints viel weniger und nicht mehr bis zu den Zähnen bewaffnet.

Der Nordirak ist für den Touristen ein normales Urlaubsland. man kann übernachten wo man will und wird nicht dauernd kontrolliert.

Touristisch unterscheidet sich der Nordirak nicht wesentlich von der Osttürkei. Direkte Sehenswürdigketen gibt es nicht.


Unser Fazit: kein lohnendes touristisches Ziel, jedoch im Rahmen des Transits von Jordanien/Israel in die Türkei die erste Möglichkeit zum Ausspannen.

Übernachtungsplätze
Zum Ansehen auf die Miniaturen klicken
Karte
Klicken zum Vergrößern
Translate
Etappe 9 : 2021 -> Arabische Halbinsel
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü